Klytämnestra, Elektra, R.Strauss,

Stadttheater Lübeck 2012

 

 
Foto: Torsten Wulff

... Schließlich, als Dritte im Bunde, Klytämnestra, die mit ihrer Angstneurose, ihrer von Schuldgefühlen zerfressenen Seele wie ein Schulbeispiel für die psychoanalytischen Theorien eines gewissen Dr. Sigmund Freud aus der Entstehungszeit der Oper erscheint. Veronika Waldner setzt das mit einer Präzision um, die begeistert und gleichzeitig schaudern macht. Dazu ist auch hier wieder eine sängerisch erstrangige Leistung zu attestieren: ein artikulatorisch glänzend geschulter Mezzo voller Expressivität, bruchlos geführt von der leicht genommenen Höhe bis hinunter in die auftrumpfende Alt-Tiefe.


Gerhard Asche, Opernwelt, 2012

 

... Veronika Waldner als Klytämnestra, Catherine Foster als Elektra und Manuela Uhl als Chrysotemis bieten Gesangskunst der allerhöchsten Klasse, diese drei Partien erlebt man auch an größeren Häusern nur selten in solcher Qualität.  [...] Veronika Waldner singt die Partie mit Inbrunst, sie spielt mit höchster Expression - ein Erlebnis für sich. ...

 Jürgen Feldhoff, Lübecker Nachrichten, 2012

 

... Man muss sonst weit fahren, um das Fiebrige, Flackernde und Freudianische dieser nervösen Musik mit solcher expressionistischen Energie, solcher blühenden und glühenden Emphase zu erleben. Am Theater Lübeck entfacht der scheidende GMD Roman Brogli-Sacher jetzt mit Philharmonikern ein Richard-Strauss-Feuer, wie es eigentlich nur an den ersten Opernhäusern der Republik brennt. Diese ›Elektra‹ ist ein Ereignis, durch das sich Brogli-Sachers zwölfjährige Amtszeit zur Ära rundet. [...] Die Lübecker leuchten alle Schichten des Unterbewussten mit unerhörter Tiefenschärfe aus: [...]. Dabei gefährdet die grandiose Orchesterleistung nie die Sänger mit Weltklasse. Catherine Foster, Bayreuths neue Brünnhilde, ist ein cool strategisches Elektra-Vollweib, Manuela Uhl ihre punkige kleine Schwester. Veronika Waldner gibt die mordende Klytämnestra als neurotische Society-Lady. Ein furioses Trio, das packende Dramatik und stimmliche Schönheit ideal verbindet. Reto Nickler inszeniert mit feiner psychologischer Dichte. ...

Die Welt, 2012 

 

... Das alles verblasst, wird zur Marginalie, hinweggefegt von einem Ensemble und einem derart aufspielendem Orchester, dass man sich fragt, wann man je so eine „Elektra“ gesehen und gehört hat! Das manchmal leider etwas gedankenlos gebrauchte Wort „Weltklasse“ trifft hier auf das grandiose Damentrio zu. [...] Und als ob das alles noch nicht genug wäre, kommt dann der Auftritt von Veronika Waldner als Klytämnestra, ein magischer Moment, in dem einem fast der Atem stockt. Klytämnestra ist hier kein Monster, keine Furie, eher eine blasierte Dame der Gesellschaft, aber deshalb nicht weniger gefährlich. Was soll man mehr bewundern? Das eindringliche Spiel oder die völlig intakte Stimme von Frau Waldner? Sie gibt dem Zwiespalt dieser schrecklichen Person ein Gesicht und liefert ein Rollenprofil allererster Güte. Wie sie „Zerfressen von den Motten!“ herausschleudert, ist einer der vielen Gänsehaut- Momente.

Dieses Damentrio ist jeden langen Weg nach Lübeck wert! ...

 Der Opernfreund, 2012

 

 

... Das Frauentrio komplettiert die österreichische Mezzosopranistin Veronika Waldner, die mit wildem, herzlosen und blutrünstigem Fanatismus erfüllt die Rolle der Klytämnestra anlegt und mit ihren dramatischen Ausbrüchen und dem ängstlich resignierenden Mezzo-Wehklagen ihrer fieberhaften Alpträume einen grandiosen stimmlichen Kontrast zu den beiden Sopranistinnen bildet.
Was bleibt nach zwei Stunden Aufführung ohne Pause? Ein musikalisches Klangerlebnis, wie man es selten erfährt, eine kleine musikalische Sternstunde am Lübecker Opernhimmel. Und eine Inszenierung, die mehr verstört und verwirrt. Dementsprechend reagiert das Publikum: Verhalten gegenüber der Inszenierung, großer Jubel vor allem für die drei Sängerinnen sowie GMD Brogli-Sacher und sein grandioses Philharmonisches Orchester.

Opernnetz.de 2012

 

... Veronika Waldner, dritte im Frauenbunde, gibt in ihrem Theater der exaltierten Klytämnestra die Präzision in Spiel und wunderbar prononciertem Gesang. ...

 

 Kieler Nachrichten, 2012

 

... Elektra-Protagonisten euphorisieren das Publikum: Es sind  vor allem Catherine Foster als Elektra, die 2013 in Bayreuth die Brünnhilde geben wird, Manuela Uhl als Elektras Schwester Chrysothemis, Veronika Waldner als Klytämnestra und Antonio Yang als Orest, die das Premieren-Publikum in einen musikalischen Rausch sangen. I [...] Lübecks ›Elektra‹ ist intellektuell anspruchsvoll, die musikalischen Darbietungen ein Hochgenuss. ...

Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 10/2012